Dresden / Siegen, 11.04.2013 – Im Rahmen von Forschungsprojekten entstand am Fraunhofer IVI ein Videodetektor zur Erfassung von Verkehrsdaten, der schrittweise von der Pilotphase in die Produktivphase überführt wird. Seit Beginn dieses Jahres sind in Zusammenarbeit mit der Firma avinotec zunächst 46 Standorte mit 92 Kamerasystemen an Nordrhein-Westfälischen Autobahnen mit integriertem Detektionsalgorithmus installiert worden. Die Daten dienen dem dortigen Landesbetrieb zur Beurteilung der Verkehrssituation und der Ableitung einer Verkehrsprognose.
Zur Detektion von Fahrzeugen und Ermittlung von Verkehrskenngrößen (Verkehrsstärke, Geschwindigkeit, räumliche Belegung) dienen Einzelbilder der Kamera zu diskreten Zeitpunkten, die durch vordefinierte Detektionszonen – meist entsprechend der einzelnen Fahrspuren – ergänzt werden.
Für jedes Bild wird der Ausschnitt der Detektionszone gerastert und pro Zelle ein mittlerer Farbwert bestimmt. Ein adaptiver Hintergrundschätzer separiert aktive Zellen als Teile von potentiellen Objekten und inaktiven Zellen als für die weitere Bearbeitung zu vernachlässigender Bildhintergrund. Zusammenhängende Gruppen aktiver Zellen bilden Segmente, die normalerweise Fahrzeugen entsprechen. Lassen sich zwei gleiche oder hinreichend ähnliche Segmente in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Kamerabildern identifizieren, werden diese einander zugeordnet und zu einer Bewegung verknüpft. Die Zählung der Fahrzeuge erfolgt beim Überfahren einer vorher im Detektionsbereich festgelegten Zähllinien.